Ohne Licht ist Leben nicht möglich. Dies gilt für Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermaßen. Aquarien und Terrarien müssen künstlich beleuchtet werden, denn hier reicht das einfallende natürliche Tageslicht in der Regel nicht aus. Eine zusätzliche künstliche Beleuchtung von Aquarien ist nötig, damit Wasserpflanzen gut gedeihen können. Auch die meisten Terrarienbewohner brauchen ganz spezielle Lichtverhältnisse, um sich wohlfühlen zu können. Eine gut durchdachte Beleuchtung kommt aber nicht nur den Pflanzen und Tieren zugute. Auch dem Betrachter macht ein gut beleuchtetes Aquarium oder Terrarium viel Freude. In diesem Beitrag erfährst du, welche Beleuchtung für welche Tiere und Pflanzen am besten geeignet ist und wie du mit dem richtigen Licht Aquarien und Terrarien ganz natürlich in Szene setzt.
Aquarien: Auf die Bewohner und das Wasser kommt es an
Fische haben in der Regel keinen hohen Lichtbedarf, Pflanzen dagegen benötigen unbedingt ausreichend Licht, um Fotosynthese betreiben und Sauerstoff produzieren zu können, was wiederum auch den Tieren zugutekommt. Zudem lässt sich mit dem richtigen Licht die Unterwasserwelt naturgetreu gestalten und die Unterwasserbewohner sind besser zu sehen. Die Beleuchtung des Aquariums sollte sich nach der Größe des Beckens, der Pflanzenart und nach dem verwendeten Wasser (Süß- oder Salzwasser) richten. Generell benötigen Aquarien hohe Beleuchtungsstärken.
Wieviel Beleuchtung braucht ein Aquarium?
Bei Süßwasseraquarien sollte die Beleuchtungsstärke mindestens 10.000 Lux betragen, Salzwasseraquarien brauchen sogar Stärken von mindestens 20.000 Lux. Die in den Salzwasseraquarien meist vorhandenen Korallen und auch die anderen Meeresbewohner haben einen sehr hohen Lichtbedarf, der durch die hohe Beleuchtungsstärke naturgetreu simuliert werden kann. Leuchtstofflampen sind hierfür besonders geeignet, da sie bei kompakter Form sehr lichtstark sind. Alternativ können auch Halogen-Metalldampflampen verwendet werden.
Bei der Auswahl der Leuchten sollte unbedingt die Lichtfarbe beachtet werden. Je höher der Kelvin-Wert, umso kälter erscheint die Farbtemperatur. Es kommt natürlich auf die Aquarienbewohner an, aber ideal ist neutralweißes Licht (bei etwa 4.000 Kelvin) oder tageslichtweißes Licht (über 5.000 Kelvin). Die Leistung der Leuchten sollte im Normalfall mindestens 36 Watt betragen. Die Beleuchtung wird in der Regel an der Oberseite des Beckens, relativ nah an der Wasseroberfläche angebracht. Für ein Becken mit 40 Zentimeter Höhe sind bei Süßwasser zwei Leuchtstofflampen ausreichend, bei Meerwasser sollten es vier sein. Je tiefer das Becken, desto dunkler ist es.
Bei sehr tiefen Becken sollten zusätzliche Leuchten an den Seiten installiert werden. Eine Beleuchtungsdauer von rund 12 Stunden ist für Wasserpflanzen ideal. Mit einer Zeitschaltuhr lassen sich Beleuchtungszeiten komfortabel einstellen. Beim Kauf der Aquariumsbeleuchtung sollte man unbedingt auf die Sicherheitskennzeichen achten. Lampen für Aquarien müssen der Schutzart IP X7 entsprechen, also gegen Wasser und kurzes Eintauchen geschützt sein. Für den Betrieb unter Wasser sind nur ganz spezielle Leuchten mit der Schutzart IP X8 und der Schutzklasse III zugelassen.
Terrarien: Manche Tiere brauchen ganz bestimmtes Licht
Die Wahl der Beleuchtung für Terrarien sollte sich in erster Linie nach den jeweiligen Tieren und Pflanzen richten, die das Terrarium bewohnen. Die meisten Terrarien-Bewohner wie Reptilien und Amphibien sind wechselwarme Tiere. In der Natur leben sie bei extremen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung. Die Beleuchtung im Terrarium muss also gleich mehrere Aufgaben erfüllen: Sie müssen für den Betrachter angenehm sein, aber auch die natürlichen Lebensverhältnisse der Tiere nachbilden und für sie als Licht- und Wärmequelle dienen.
In der Regel besteht die Beleuchtung von Terrarien aus drei Elementen: Leuchten für die Grundhelligkeit, Spots für die Sonnenplätze der Tiere und spezielle UV-Lampen, die die von den Tieren benötigte UV-Strahlung abgeben. Für die Grundbeleuchtung sind HQI-Lampen (Halogenmetalldampflampen mit Quarzbrenner) mit großem Abstrahlwinkel geeignet. Die Beleuchtungsstärke sollte – in einem Terrarium mit der Größe 120 x 70 cm – 4.200 – 8.400 Lux betragen. Die Grundbeleuchtung bildet die Helligkeit im Schatten nach und stellt für die Tiere einen Rückzugsort von der ansonsten eher sonnenlichtähnlichen Beleuchtung dar.
Mit einzelnen Spots im Terrarium schaffst du sogenannte Sonneninseln, die die Tiere dringend benötigen, um sich auf die für sie richtige Temperatur aufheizen zu können. Hierbei handelt es sich um gerichtetes Licht mit einer Leuchtstärke von 50.000 bis 100.000 Lux, das harte Schatten wirft und eine intensive Sonneneinstrahlung simuliert. Besonders geeignet sind hierfür HQI-Strahler. Halogenstrahler können die Beleuchtung sinnvoll ergänzen.
Viele Terrarium-Tiere benötigen UVA- und UVB-Strahlung, um Vitamin D produzieren zu können. Mit speziellen UV-Leuchtstoffröhren und UV-Metalldampflampen können die benötigten UV-Werte im Terrarium erzeugt werden. Um eine Gefährdung der Tiere auszuschließen, sollte die Bestrahlungsstärke möglichst den natürlichen Werten entsprechen und die Lampe ein Spektrum abdecken, das dem Sonnenlicht ähnlich ist.
Das Wichtigste im Überblick
- Auswahl der Aquarien- und Terrarienbeleuchtung abhängig von den bewohnenden Tieren und Pflanzen
- Aquarien benötigen hohe Beleuchtungsstärken: 10.000 Lux (Süßwasser) bzw. 20.000 Lux (Salzwasser)
- Verwendung von Leuchtstofflampen oder Halogen-Metalldampflampen (mind. 36 Watt)
- Für die Installation nahe der Wasseroberfläche: Lampen mit der Schutzart IP X7
- Terrarienbeleuchtung: Licht- und Wärmequelle für wechselwarme Tiere
- Breit abstrahlende HQI-Lampen für die Grundhelligkeit (4.200 – 8.400 Lux)
- HQI-Lampen für ‚Sonneninseln‘ (50.000 – 100.000 Lux)
- UV-Leuchtstoffröhren oder UV-Metalldampflampen liefern die für Terrarienbewohner notwendige UV-Strahlung