Du willst neu bauen oder dein Haus von Grund auf sanieren? Dann solltest du dich früh genug mit der Lichtplanung für dein Zuhause beschäftigen. Wir geben dir 5 Tipps an die Hand, worauf es bei einem guten Beleuchtungskonzept ankommt, und erklären dir, was du bei der Lichtplanung in den einzelnen Wohnräumen beachten solltest.
1. Lichtplanung – Wo sollen Leuchten installiert werden?
Verschaffe dir gemeinsam mit einem Lichtexperten einen Überblick, welche Art von Beleuchtung in den jeweiligen Räumen eingesetzt werden soll. Willst du etwa Deckenspots als Einbaustrahler oder Bodeneinbauleuchten installieren, müssen die Handwerker wissen, an welchen Stellen sie architektonische Aussparungen in der Deckenverkleidung oder in den Bodenbelägen lassen müssen. Nachträgliche Umbaumaßnahmen sind nicht nur mühsam, sondern auch kostspielig.
2. Wie viele Leuchten sollen insgesamt im Raum installiert werden?
Zentraler Bestandteil der Lichtplanung im Haus ist die Frage, wie viele Leuchten den Raum letztendlich ausleuchten sollen. Soll außer der Deckenleuchte auch noch eine Leselampe oder eine Wandleuchte ins Wohnzimmer? Und wie sieht es mit Schrankeinbauleuchten oder Möbeleinbauleuchten aus? Sich einen Überblick über die genaue Anzahl der Leuchten zu machen, ist wichtig, um die Steckdosen und Stromanschlüsse passend anlegen zu können. Oft wird auf diese Seite der Lichttechnik-Planung weniger Wert gelegt als auf die Lichtgestaltung in der finalen Phase des Hausbaus. Letztendlich wirst du dich aber nur ärgern, wenn die nächste freie Steckdose am anderen Ende des Raumes liegt und du dir mit Mehrfachsteckdosen und Kabelverlängerungen aushelfen musst.
3. Die Lichtstimmung planen
Im Wohnzimmer möchtest du gemütliches Licht, im Bad oder in der Küche dagegen helles Licht zum Schminken und Kochen? Um die richtige Lichtstimmung zu schaffen, kommt es maßgeblich auf die Wahl des richtigen Leuchtmittels in der gewünschten Lichtfarbe an. Du solltest dir im Vorfeld Gedanken darüber machen, in welchen Bereichen des Hauses du bestimmte Stimmungen erzeugen willst. Hier die verschiedenen Lichtfarben im Überblick:
- Warmweißes Licht:
Diese Lichtfarbe besteht aus gelblichen Nuancen und schafft Gemütlichkeit und Wohlbefinden. Warmweiße Leuchtmittel eignen sich gut für das Wohnzimmer oder das Schlafzimmer und weisen Werte von 2.700 bis 3.300 Kelvin auf. - Neutralweißes Licht:
In Räumen wie z. B. Bad oder Küche wird häufig eine neutralweiße Beleuchtung verwendet. Denn beim Ausführen verschiedener Tätigkeiten wirkt das Licht unterstützend und wohnlich zugleich. Als neutralweiß gelten Leuchtmittel mit einem Wert bis zu 5.300 Kelvin. - Tageslichtweißes Licht:
Tageslicht- bzw. kaltweißes Licht ab 5.300 Kelvin hat im Gegensatz zu warmweißem Licht einen hohen Anteil an blauen Frequenzen und wirkt damit aufmerksamkeitsfördernd. Aus diesem Grund wird diese Lichtfarbe gerne in Arbeitsräumen eingesetzt.
Die Lichtfarben warmweiß, neutralweiß und tageslichtweiß
Die verschiedenen Farbabstufungen des weißen Lichts lassen sich sehr gezielt einsetzen und sind ein wichtiges Instrument für die Lichtplanung von Raumausstattern.
Aktivierende vs. beruhigende Beleuchtung: Welches Licht macht müde?
Licht hat großen Einfluss darauf, ob wir uns müde fühlen oder konzentriert und wach den Aufgaben des Tages begegnen.
4. Indirekte Beleuchtung und direktes Licht einsetzen
Für ein perfektes Zusammenspiel von verschiedenen Lichtquellen im Raum empfiehlt es sich, sowohl direkte Beleuchtung als auch indirektes Licht einzusetzen.
- Von direktem Licht ist die Rede, wenn Lampen das Licht unmittelbar dorthin ausstrahlen, wo das Licht gebraucht wird;
- indirektes Licht hingegen entsteht z. B. durch Deckenfluter oder Wandleuchten, wenn das Licht von Decke oder Wand reflektiert wird.
Statt in direktes und indirektes Licht, lassen sich die Arten von Beleuchtung auch in Grundbeleuchtung, Zonenlicht und Stimmungslicht unterteilen:
- Grundbeleuchtung:
Bei der Grundbeleuchtung handelt es sich um gleichmäßiges Licht, das der Orientierung im Raum dient. - Zonenlicht:
Ergänzend zur Grundbeleuchtung ist Zonenlicht zu empfehlen. Dieses Licht erhellt und akzentuiert gezielt einzelne Bereiche im Raum. In Form von Strahlern oder Hängelampen können beispielsweise Esstische ins richtige Licht gerückt werden. Für eine Leseecke bieten sich Stehleuchten an. - Stimmungslicht:
Für das i-Tüpfelchen in Sachen Beleuchtung sorgt letztendlich das Stimmungslicht, dass du mit sorgfältig platzierten Tischleuchten oder Einbaustrahlern erreichst. Darunter fallen beispielsweise Smart-Home-Leuchten, die mit Bedienfunktionen wie Farbwechsel oder Dimmbarkeit die passende Lichtstimmung erzeugen und für Gemütlichkeit und Wohlfühlatmosphäre im Raum sorgen.
Ein kleiner Tipp für alle, die Lichtvouten und indirektes Licht einsetzen wollen: Vorgebaute Decken oder Wände eignen sich hervorragend für die indirekte Beleuchtung, weil man in den Hohlräumen problemlos Vorschaltgeräte und Kabel verschwinden lassen kann. Sie schaffen eine angenehme Lichtstimmung und lassen sich mit einer frühzeitigen Planung ganz leicht realisieren.
5. Lichtplanung mit Smart Home Innenleuchten
Lampen dimmen tagesabhängige Lichtregelungen, Zeitschaltungen oder Bewegungsmelder: Die Möglichkeiten im Bereich Beleuchtung sind vielfältig und lassen sich mit der richtigen Lichtplanung auch relativ einfach realisieren. Denke vor Baubeginn darüber nach, ob du einige Leuchten in Reihe schalten willst und ob für dich Beleuchtung mit Smart Home Lampen in Frage kommt. Denn App-gesteuerte Leuchten und intelligente Lichtschaltungen sind funktional, flexibel und können dafür sorgen, dass du Energiekosten einsparst.
Lichtplanung nach Räumen – so schaffst du die passende Lichtstimmung
Räume unterscheiden sich in Funktion, Größe und Einrichtung. Nutze Licht in Innenräumen, um die Atmosphäre nach deinen Vorstellungen zu gestalten und unterstütze die Wirkung der Architektur und der Einrichtung im Haus durch den Einsatz von Lichttechnik. Wir geben dir Tipps zur Lichtplanung in
Beleuchtung in der Küche
Kochen, essen, putzen – kaum ein Raum wird so häufig und intensiv genutzt wie die Küche. Deshalb ist ein gutes Beleuchtungskonzept umso wichtiger. Die Küche setzt sich häufig aus Koch- und Essbereich zusammen. Deshalb ist für die verschiedenen Bereiche eine unterschiedliche Ausleuchtung wichtig, z. B. helleres Licht zum Kochen und eher gemütliches Licht zum Essen.
Als Lichtfarbe in der Küche empfehlen wir neutralweiß. Die optimale Helligkeit (in Lumen) liegt bei 280 lm/m². Für eine gute Grundbeleuchtung eignen sich vor allem einzelne in der Decke verbaute Spots. Damit die Arbeitsfläche zu jeder Tageszeit gut ausgeleuchtet ist, bieten sich Unterbauleuchten in den Hängeschränken an. Möchtest du in deiner Kochnische außerdem bestimmte Elemente, z. B. die Küchenrückwand, oder alternativ den Küchensockel in Szene setzen, sind LED Streifen eine kreative Lösung. Für die Kücheninsel und den Esstisch sind Hänge- und Pendelleuchten zu empfehlen.
Unser Tipp: Wie du im Essbereich eine entspannte Atmosphäre zum Essen und Genießen schaffst, erklären wir dir in unserem Beitrag “Esstischbeleuchtung: Ideen und Tipps für das optimale Ambiente”.
Lichtplanung im Badezimmer
Beim morgendlichen oder abendlichen Betreten des Bads solltest du dich vor dem Spiegel im rechten Licht betrachten können. Ähnlich wie in der Küche sind auch im Bad unterschiedliche Bereiche vorhanden: z. B. Dusche oder Badewanne, Waschbecken und Spiegel. Außerdem wird ein Bad zusätzlich in mehrere Schutzbereiche unterteilt, in denen die Leuchten – je nach Position – über einen bestimmten Schutzgrad verfügen müssen. Leuchtmittel im Bad sollten mindestens die IP-Schutzart IP X4 (Spritzwasserschutz) vorweisen können.
Im Bad empfehlen wir eine warmweiße Lichtfarbe. Ein guter Wert für die Helligkeit liegt hier bei 280 lm/m². In diesem Raum bietet es sich an, mit direkter und indirekter Beleuchtung zu arbeiten: Einbauleuchten und Spots sorgen für eine gute Ausleuchtung, während Spiegelleuchten im Hintergrund den Ton angeben.
Unser Tipp: Weitere Tipps zum Lichtkonzept im Bad findest du in unserem Magazinbeitrag “Beleuchtung für Badezimmer: Licht zum Wohlfühlen”.
Lichtideen für Wohnzimmer
Vom Filmabend mit Freunden bis zum entspannten Schmökern allein in der Leseecke – das Wohnzimmer ist ein häufig und sehr vielfältig genutzter Raum. Aus diesem Grund braucht ein Wohnzimmer viele und vor allem unterschiedliche Leuchten. Für einen wohnlich gemütlichen Flair sorgt warmweißes Licht. Die empfohlene Helligkeit sollte etwa 140 lm/m² betragen. Die Beleuchtung im Wohnzimmer lebt von verschiedenen Lichtquellen: ob Deckenleuchte als Grundbeleuchtung, Leseleuchte für deine Leseecke oder LED Streifen hinter dem Fernseher. Im Idealfall reflektiert keine der Leuchten im Fernseher.
Beleuchtung im Schlafzimmer
Ähnlich wie im Wohnzimmer kannst du im Schlafzimmer mit mehreren Lichtquellen arbeiten. Der Richtwert für Helligkeit liegt bei 140 lm/m² und mit Leuchtmitteln in warmweißem Licht sorgst du für eine gemütliche Atmosphäre. Als Hauptlichtquelle können Deckenleuchten oder Hängeleuchten angebracht werden. Ergänzen kannst du dein Lichtkonzept mit Stimmungslicht in Form von Nachttischlampen oder Wandleuchten. Und wenn du für etwas Romantik sorgen möchtest, schaffen LED Streifen das passende Ambiente.
Lichtplanung im Arbeitszimmer
Um dich beim Arbeiten konzentrieren zu können und leistungsfähig zu sein, brauchst du die richtige Beleuchtung. Für Büros und Arbeitszimmer empfehlen wir tageslicht- bzw. kaltweißes Licht mit einer Helligkeit von 280 lm/m². Neben beispielsweise Deckenleuchten zur Grundbeleuchtung ist gerade für das Arbeiten am Schreibtisch Zonenlicht wichtig. Diese Arbeitsbeleuchtung kannst du mit Stehlampen und Tischlampen realisieren.
Ausleuchtung von Flur und Treppen
Im Flurbereich und vor allem auf den Treppen ist das richtige Licht eine klare Sicherheitsanforderung. Zusätzlich zur Grundbeleuchtung sorgt eine Akzentbeleuchtung, z. B. mit Bilderleuchten oder Tischleuchten, für einen stylischen Blickfang und eine behagliche Atmosphäre im Flur und Eingangsbereich.